Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Universitätsprofessur für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin

Das Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) ist eine Einrichtung der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (BJV) der Freien und Hansestadt Hamburg, die mit der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, UKE) durch die Universitätsprofessur für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin verbunden ist.
Wesentliche Aufgabe des Instituts ist die Durchführung wissenschaftlicher und praktischer Untersuchungen zur Vertiefung der Erkenntnisse über die Einwirkung der Arbeit auf die Gesundheit des Menschen. Die rund 60 Mitarbeitenden nehmen Aufgaben in Forschung, Beratung, Krankenbetreuung, Lehre sowie in der Fort- und Weiterbildung wahr.

Prof. Dr. med. Volker Harth

Was das Institut besonders macht?

von Prof. Dr. med. Volker Harth, Lehrstuhlinhaber und Institutsleiter am Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin

Schnittstelle: Einrichtung der Verwaltung und der Medizin

Seit über 50 Jahren forscht das Zentralinstitut zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Arbeit auf den Menschen. Dabei fließen die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in Präventionskonzepte für Behörden und Betriebe, in die Krankenversorgung am Zentralinstitut und nicht zuletzt in die Lehre am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ein. Das ZfAM profitiert dabei von seiner außergewöhnlichen Stellung als eine Einrichtung sowohl der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz als auch des UKE.

In dem Institut wirken mit arbeitsmedizinscher Poliklinik und sechs forschenden Arbeitsgruppen (Klinische Arbeitsmedizin, Psychische Gesundheit, Toxikologie und Immunologie, Schifffahrtsmedizin, Epidemiologie und Public Health) Forschung, Lehre und Patientenversorgung interdisziplinär zusammen. Das Institut greift aktuelle Forschungsthemen auf, die sich durch den permanenten Wandel in der Arbeitswelt – auch in der Seefahrt – ergeben. Dabei steht die Entwicklung arbeitsplatzbezogener und Public Health-bezogener Präventionsstrategien im Vordergrund, zum Beispiel zu den zunehmenden Fehlzeiten und Frühverrentungen aufgrund psychischer Belastungen durch zum Beispiel die zunehmende Arbeitsverdichtung. Aber auch gesundheitliche Belastungen oder Erkrankungen durch neue Branchen und Technologien sind wichtige Forschungsgebiete.

Lehre: gelungenes Zusammenspiel von Theorie und praktischem Bezug in einem Haus

Die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Studierenden, Ärztinnen und Ärzten ist neben der Forschung und Beratung ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des ZfAM. Das ärztliche und wissenschaftliche Personal des Zentralinstitutes ist dadurch an der universitären Lehre in der Ausbildung von Mediziner und Medizinerinnen kontinuierlich beteiligt.

Ziel ist, dass die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte in der Patientenversorgung klinische Probleme strukturiert angehen und evidenz-basiert handeln, d. h. Diagnostik und Therapie auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse planen und durchführen. Die Lehrenden des ZfAM vermitteln die Inhalte der Fächer „Arbeitsmedizin“ und „klinische Umweltmedizin“ in verschiedenen Phasen des Studiums der angehenden Ärztinnen und Ärzte in interdisziplinären Modulen. Darüber hinaus werden die Arbeitsmedizinischen Kurse an der Ärztekammer Hamburg federführend vom medizinischen Personal aus dem ZfAM ausgerichtet.

Das Zentralinstitut bietet zudem die Möglichkeit, Famulaturen für Medizinstudierende in der Arbeitsmedizin zu absolvieren. Des Weiteren werden Masterarbeiten auch aus anderen wissenschaftlichen Fachdisziplinen betreut und Doktorarbeiten für Mediziner und Medizinerinnen wie auch Nicht-Mediziner und Nicht-Medizinerinnen angeleitet. Außerdem bietet das ZfAM medizinische Lotsenkurse und medizinische Wiederholungskurse für Schiffsoffiziere an.

Forschungsschwerpunkte

  • Wie können Präventionsstrategien verbessert werden, insbesondere im Bereich berufsbedingte Lungenkrankheiten?
  • Welche gesundheitsschädlichen Arbeitsstoffe und Umweltchemikalien werden aufgenommen und lassen sich im Blut und Urin nachweisen?
  • Wie können sog. Points of Entry, vor allem Häfen und Flughäfen, im Bereich Infektionskontrolle und Infektionsschutz sicherer werden?
  • Wie können die Arbeits- und Lebensbedingungen von Seeleuten gesünder gestaltet werden?
  • Was sind psychische Belastungsfaktoren in der Arbeitswelt?