15.11.2022
Stipendiatin Dr. Eva Schneider
Erhielt eine einmalige Unterstützung für die Weiterbildung zur Betriebsärztin
Dr. Eva Schneider liebt ihre Heimat. Sie kommt aus Kalterherberg, einem 2.000 Einwohner zählenden Dörfchen in der Eifel. Aktuell arbeitet sie in einer Gemeinschaftspraxis dreißig Kilometer von ihrem Heimatort entfernt: In Kall absolviert sie ihre fachärztliche Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin. Parallel dazu besucht sie die Weiterbildungslehrgänge zur Betriebsmedizinerin. Studiert hat sie in Düsseldorf und Köln. „Ich wollte ja auch mal raus!“ erklärt sie augenzwinkernd. Anschließend arbeitete sie drei Jahre als Klinikärztin in der Inneren Medizin in Köln. Dann zog es sie wieder nach Hause: „Ich wusste immer, dass ich in die Eifel zurückkehre. Für die will ich was tun: für die Menschen, die Region und ihre Betriebe.“
Als Haus- und Betriebsärztin unterwegs
Daher auch die Weiterbildung in der Betriebsmedizin. „Ich brenne für die Allgemeinmedizin“, sagt Dr. Eva Schneider. „Betriebsmedizin aber ist so eine tolle Abwechslung! Sobald ich mit meiner Ausbildung fertig bin, möchte ich gerne je zur Hälfte als Land- und als Betriebsärztin arbeiten.“ Als Allgemeinmedizinerin werde sie überwiegend kranke, ältere Menschen behandeln, in der Betriebsmedizin junge, gesunde; sie könne kurativ und präventiv tätig sein. „Diese Kombination ist genau das Richtige für mich“, so Dr. Eva Schneider. Auch zeitlich und fachlich ergänzten sich die beiden Professionen: „In der Allgemeinmedizin geht es häufiger hektisch zu. Betriebsmedizinische Beratungen, Untersuchungen oder Begehungen hingegen lassen sich sehr gut planen. Und sie entschädigen ein wenig für das Leid und die traurigen Ereignisse, die man als Allgemeinmedizinerin manchmal schultern muss.“
„Du wirst mal Ärztin!“
Im April 2023 wird Dr. Eva Schneider ihre Facharzt-Ausbildung, 2025 voraussichtlich ihre Zusatz-Weiterbildung zur Betriebsmedizin abschließen. Sie will zunächst angestellt arbeiten, sich später vielleicht mit eigener haus- und betriebsärztlicher Praxis selbstständig machen. Wie insgesamt drei ihrer Familienangehörigen: Die sind Allgemein – und Betriebsmediziner, haben sie bestärkt und inspiriert. Auch die Oma habe von klein auf zu ihr gesagt: „‚Du wirst mal Ärztin!‘“
Womit sie Recht behielt. Und zwar eine sehr engagierte! Dr. Eva Schneider freut sich auf die Einblicke bei den Betriebsbegehungen, auf die Begegnungen mit den Beschäftigten, auf ihre Hausbesuche und Patienten und Patientinnen in ihrer Praxis. „Auf dem Land besteht zwischen Arzt und Patient ein anderes Vertrauensverhältnis als in der Stadt“, sagt sie. „Man kennt sich, betreut die Familien von Generation zu Generation, kauft in den Läden ein, deren Inhaber und Angestellten wiederum auch Patienten sind.“ Die Betriebe in der Eifel seien meist so klein, dass sie noch gar keine arbeitsmedizinische Betreuung hätten. „Da besteht eine echte Versorgungslücke!“ konstatiert Dr. Eva Schneider. Und lacht. „Da komme ich gerade richtig: Ich werde viel zu tun haben!“
„Ich wünsche mir Abwechslung und Vielfalt“, sagt Dr. Eva Schneider. Aktuell absolviert sie die fachärztliche Ausbildung zur Allgemeinmedizinerin und die Weiterbildung zur Betriebsärztin.
(Foto: © Eva Schneider )