Der Facharzt als Gesundheitsmanager im Betrieb
Approbierte Ärztinnen und Ärzte können zwei Ausbildungswege für die arbeitsmedizinische Spezialisierung nutzen.
Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin
Die Weiterbildung dauert fünf Jahre: 24 Monate werden in der klinischen Medizin/Allgemeinmedizin bzw. in der unmittelbaren Patientenversorgung und 36 Monate in der Arbeitsmedizin absolviert. Die entsprechenden Fächer sind in der Weiterbildungsordnung aufgelistet. Innerhalb der Weiterbildungszeit muss ein dreimonatiger Grundkurs (360 Stunden) an einer anerkannten Akademie für Arbeitsmedizin besucht werden.
- Akademie für Ärztliche Fortbildung und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen
- Akademie für Arbeitsmedizin und Gesundheitsschutz in der Ärztekammer Berlin
- Akademie für medizinische Fortbildung der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe
- Sächsische Akademie für ärztliche Weiter- und Fortbildung
- Nordrheinische Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung
- Bayerische Akademie für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
- Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg e.V.
- Akademie der Ärztekammer Hamburg
- Akademie für Ärztliche Fortbildung Rheinland-Pfalz
Erwerb der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin
Ärztinnen und Ärzte, die bereits die Facharztausbildung in einem anderen medizinischen Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung absolviert haben, benötigen für ihre Zusatzbezeichnung zusätzlich 1.200 Stunden (9 Monate) betriebsärztliche Tätigkeit sowie den dreimonatigen Grundkurs Arbeitsmedizin (360 Stunden).
Näheres zur arbeitsmedizinischen Facharztausbildung erfahren Sie in der Muster-Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer, die empfehlenden Charakter hat. Rechtsverbindlich für jeden Arzt, jede Ärztin ist die Weiterbildungsordnung der jeweils zuständigen Landesärztekammer.
„Geschafft, ich bin jetzt Fachärztin für Arbeitsmedizin“
Seit August 2024 ist Dr. Eva Brantzen, 2018 Stipendiatin des Aktionsbündnisses, Fachärztin für Arbeitsmedizin. Bereits 2011 hatte sie ihr Medizinstudium mit Approbation und Promotion erfolgreich abgeschlossen – und bekam dann vier Kinder. „Man muss halt dranbleiben“, scherzt die 39-Jährige im Gespräch mit dem Aktionsbündnis.